Win8

Der Kingston hat immer recht

Man hat es schon oft gehört, aber irgendwie konnte man es nie so richtig glauben, und beim kurzen Reinschnuppern hat es sich mir auch nie vermittelt. Aber ja, die Mac-Welt ist eine andere, eine intuitivere, eine besser funktionierende und vor allem eine einfachere Welt! Oder wie der 4jährige Kingston zu sagen pflegt: Papa, der neue Computer ist viel besser, ne? Recht hast du, mein Sohn, aber noch viel wichtiger – Papa ärgert sich nicht mehr! Ich will hier nicht mit verliebten Details aufwarten, ist ja schließlich nicht der Computerbild Blog. Aber bis jetzt läuft alles einfach reibungslos, ein wenig so wie die neue Stange an Jamies Fahrrad. Statt gebückt am Gepäckträger hinterherzurennen, hält man nun einfach ganz bequem die Stange und alles geht genau seinen Weg! Kurzum: Könnte ich die Zeit zurückdrehen, ich würde mich schon nicht mehr mit Windows XP rumärgern, sondern wäre da schon ein glücklicher Apple User geworden. Aber besser spät glücklich, als nie, ne?!

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So, das habt ihr jetzt davon!

Abende des maßlosen Ärgerns liegen hinter mir. Da überlegt man sich wochenlang die Anschaffung des neuen Notebooks, vergleicht Marken, Prozessoren, Festplattenkapazität, Preise  – der übliche Jungskram eben, wenn man sich neue Technik anschafft. Und was hat man nicht bedacht? Dass die Programmierer von Bill Gates einen an der Waffel haben und so ein Rotzbetriebssystem wie Windows 8 auf den Markt geschmissen haben. Zu Zeiten von Windows 2000 und XP war es noch cool zu frickeln, um über komplizierte Weg zum Ziel zu gelangen. Vista ist glücklicherweise an mir vorbeigezogen, Win7 war zum ersten Mal einigermaßen bedienerfreundlich und lief vernünftig. Und jetzt Win 8! Zwei Abende fühlte ich mich wie der Rentner vorm PC. Keinen Durchblick, null, nix! Zwei Bedienoberflächen, eine appbasierte, eine die so ähnlich funktioniert wie Win7. Da fängt es schon an. Wann hat jemals solch ein Mischmasch funktioniert? Nie weißt du, wo du gerade bist, plötzlich switchst du, weil du mit dem Mauszeiger in irgendeine Ecke gekommen bist und das Programm meint, du willst die Oberfläche wechseln.  Da hätte ich den ganzen Rotz schon aus dem Fenster schmeißen können. Doch an dem Punkt wollte ich noch nicht aufgeben, dachte, ist halt neu, gewöhnste dich schon dran. Also erst mal ein Update auf Win 8.1 gemacht, das schon viel besser sein soll, ein paar kleine Zusatzprogramme installiert, so dass man zumindest wieder das altbekannte Startmenü hat und sich einigermaßen zurechtfindet. Dann das gute alte Office Paket samt Outlook installiert. Doch auch das, na, ihr ahnt es schon, klappt nicht mehr mit den Mails und Outlook unter Win 8. Nee, denn man muss seine Mails jetzt über die appbasierte Oberfläche empfangen! Nicht unerwähnt lassen will ich, dass das nagelneue 1100 Euro teure, edelstahlgebürstete Notebook in den ersten vier Stunden sich gleich dreimal  aufgehangen hat. In meinem Tunnel der Genervtheit drang irgendwann durch: Das ist aber auch ein doofes Notebook, oder Papa? Nicht ärgern! Da dachte ich, richtig! Nicht ärgern! Das kann es doch echt nicht sein, dass ich Puls habe, nur weil die Windowsprogrammierer sich irgendeinen Mist auf nem Pilz-Trip ausgedacht haben! Nach 20 Jahren Treue habt ihr es also geschafft! Ihr habt mich vergrault! Ich werde den Rotz wieder umtauschen und auf direktem Weg bei den Jüngern von Steve Jobs vorbeischauen. Mal schauen, ob ich beim Macbook auch wie ein Maulwurf durch die Programme irre – und wenn, dann wenigstens mit Spaß!

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